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Patient:innen fordern in Wien einen gerechten Zugang zur medizinischen Anwendung von Cannabis

Der IACM Patient Council setzt sich diese Woche auf der UN Commission on Narcotic Drugs für einen fairen und gleichberechtigten Zugang zur medizinischen Cannabisbehandlung ein. Gemeinsam mit anderen gemeinnützigen Organisationen vertritt der Patientenrat die Rechte von Cannabis-Patient:innen weltweit, die auf der neuntägigen Veranstaltung in Wien vom 14. bis 22. März 2024 einen legalen und fairen Zugang zur medizinischen Anwendung von Cannabis anstreben.

Erste Teilnahme von Cannabis-Patient:innen am CND

In der 67. Sitzung der Commission on Narcotic Drugs (CND) in Wien erreicht die Arbeit der internationalen Koalition der Patient:innen einen bedeutenden Meilenstein. Dies ist das erste Mal, dass Mitglieder des Rats an der CND teilnehmen. Sechs Vertreter nehmen an der Tagung teil und geben schriftliche und mündliche Erklärungen in der CND-Plenarsitzung und den Verhandlungsforen ab, um die Debatte mitzugestalten und die politischen Ergebnisse zu beeinflussen. Die beeindruckende Erklärung, unterstützt durch die Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies (MAPS), wirft einen kritischen Blick auf bestehende Richtlinien zur medizinischen Anwendung von Cannabis. Der Appell lautet: «Es ist an der Zeit, die Politik über Cannabis in der Medizin zu überdenken, um den Zugang und eine angemessene Verfügbarkeit zu fördern.»

Einhaltung der Menschenrechte wird gefordert

Die Erklärung de IACM Patient Council betont die Dringlichkeit, sicherzustellen, dass Patient:innen, die die medizinische Anwendung von Cannabis nutzen, die Lebensqualität erhalten, die für ihre Gesundheit notwendig ist. Die Kommission wird aufgerufen, die Menschenrechte einzuhalten und die Diskriminierung abzuschaffen. Ebenfalls wir hervorgehoben, dass die Opfer des «Krieges gegen Drogen» oft Patient:innen sind, denen lebensrettende Behandlungen, insbesondere die medizinische Anwendung von Cannabis, verweigert wird. Der fehlende Zugang zu Cannabis, beispielsweise bei Patient:innen mit unkontrollierbarer Epilepsie, wird als potenziell lebensbedrohlich angeprangert. Alternative Therapiemethoden wie Cannabis werden oft durch pharmazeutische Medikamente ersetzt, die für viele Patient:innen unwirksam oder sogar schädlich sind. Lesen Sie hier die ganze Erklärung.

Historischer Moment für Cannabis-Aktivismus

Die internationale Koalition der Patient:innen bezeichnete diese Teilnahme als einen «historischen Moment für den Cannabisaktivismus», da die Anwesenheit von Cannabis-Patient:innen bei hochrangigen politischen Veranstaltungen wie dieser notwendig sei, um eine faire und gerechte Gesetzgebung für kranke Menschen auf der ganzen Welt voranzutreiben. Die Hindernisse, mit denen Betroffene konfrontiert sind, werden häufig durch die Verträge auferlegt und aufrechterhalten, für die die CND zuständig ist. Zwar haben inzwischen über 20 Mitglieder der Europäischen Union Cannabis für die medizinische Anwendung in irgendeiner Form legalisiert, aber der Zugang ist von Land zu Land sehr unterschiedlich.

Der IACM Patient Council ist entschlossen, den Zugang zur medizinischen Anwendung von Cannabis zu verbessern und die Menschenrechte aller Patient:innen zu schützen. MEDCAN ist ein aktiver Teile dieses internationalen Koalition.

UN Commission on Narcotic Drugs

Die UN Commission on Narcotic Drugs (CND) ist eine Kommission der Vereinten Nationen, die für die Entwicklung und Überwachung internationaler Drogenkontrollpolitik zuständig ist. Sie wurde 1946 gegründet und hat ihren Sitz in Wien, Österreich. Die CND spielt eine zentrale Rolle bei der Festlegung globaler Strategien zur Kontrolle von illegalen Drogen und psychotropen Substanzen. Die Hauptaufgaben der CND umfassen die Überprüfung von Maßnahmen zur Drogenkontrolle, die Festlegung von Prioritäten und politischen Leitlinien sowie die Förderung der internationalen Zusammenarbeit im Bereich der Drogenbekämpfung. Die Kommission bringt Regierungen, Expert:innen und Nichtregierungsorganisationen zusammen, um auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und politischen Überlegungen Entscheidungen zu treffen, die sich auf die globale Drogenpolitik auswirken. Die Arbeit der CND trägt dazu bei, internationale Abkommen wie das Einheitsübereinkommen über Betäubungsmittel von 1961 und das Übereinkommen über psychotrope Substanzen von 1971 umzusetzen und sicherzustellen, dass die Drogenkontrollpolitik den sich ändernden Herausforderungen im Zusammenhang mit illegalen Drogen gerecht wird.